VERDA SAKSOFONO - informa folio por Esperantoamikoj en Saksio kaj organo de Saksa Esperanto-Asocio
Hervorgegangen aus dem Informationsblatt SEBa_kandelo der Sächsischen Esperanto-Bibliothek hat sich VERDA_SAKSOFONO zu dem Druckmedium des Sächsischen Esperanto-Verbandes entwickelt. VERDA_SAKSOFONO erscheint dreimal im Jahr. Dabei spielen aktuelle sprachpolitische Themen ebenso eine Rolle, wie Hinweise zu aktuellen Esperanto-Veranstaltungen in Sachsen und darüber hinaus. Fragen zur Sprache selbst, aber auch Kontakte zwischen den Esperantosprechern spielen eine Rolle. In der oben gelegenen Leiste lassen sich ältere in einer einfachen Form gehaltene Ausgaben betrachten, wichtig für die Textrecherche. Einige Themenbereiche sind auch direkt hier erklickbar. Vor allem wird hier die Ausgabe VS21 mit den allgemeinen Informationen zu Esperanto wiedergegeben.

VERDA SAKSOFONO 21 - Speciala numero - Sondernummer in deutscher Sprache
vs 021  Warum lernen Menschen Esperanto?
vs 021  Wie kam es zur Entwicklung des Esperanto?
vs 021  Woher stammt Esperanto?
vs 021  Wie geht es weiter mit Esperanto?
vs 021  Aussprache und Rechtschreibung
vs 021  Sprachlehre
vs 021  Wortbildung
vs 021  Wie kann man Esperanto lernen?
vs 021  Letzte Anmerkungen
vs 021  Adressen

Leitartikel / Sprachenpolitik
vs 005  Romain Rolland empfahl... / Romain Rolland rekomendis...
vs 005  Was Esperanto für mich bedeutet / Esperanto signifas por mi...
vs 006  Eine Dresdner Straße für die erste Esperanto-Dichterin?
vs 007  Vom Vorteil des Englischen
vs 007  Avantaĝo de la angla
vs 008  Unsere Sprache
vs 008  NaSa reC

Berichte / Treffen
vs 005  El la 2-a KUltura SemajnfinO (KUSO)
vs 005  Bei EJUS tut sich was
vs 005  Prelego pri Esperanto al adoleskantoj
vs 006  Sächsische Jugendliche fahren wieder zum Internationalen Esperanto-Kulturwochenende in SlaWa (Polen)
vs 006  Lepsika grupvespero la 4-an de Decembro 2002
vs 007  5 jaroj Esperanto-Asozio "Saksa Svisio" r.a.
vs 008  Junulara Kultura Semajnfino

Freizeitinteressen
vs 007  Schloß Pillnitz
vs 007  La kastelo de Pillnitz
 

Warum lernen Menschen Esperanto?


Menschen lernen Esperanto, die einzig erfolgreiche, planmäßig entwickelte Sprache der Welt, wenn sie sich sachlich informiert haben und sehen, dass Esperanto weltweit verbreiteter ist als man zuerst vermutet, und - wie keine andere Sprache - zur Erleichterung der internationalen sprachlichen Verständigung dient, ohne Angehörigen eines Volkes die Sprache eines anderen aufzuzwingen.
Bis man Fremdsprachen wie Englisch, Französisch, Russisch usw. einigermaßen beherrscht, dauert es Jahre und kostet viel Geld. Trotz allem Aufwand setzt sich immer mehr die Einsicht durch, dass der gute Wille zur Verständigung mit Menschen anderer Muttersprachen sich meistens in freundlichen Grimassen, in einem Kauderwelsch aus primitiven Sprachbrocken oder in einem ehrfurchtslos verhunzten Englisch, Französisch oder Russisch erschöpft.
Daran kann auch der Fremdsprachenunterricht in den Schulen nichts Wesentliches ändern. Unter Französischlehrern z.B.ist es ein offenes Geheimnis, dass kaum mehr als 5% der sächsischen Abiturienten, die Französisch am Gymnasium gelernt haben, in der Lage sind, ein einfaches französisches Gespräch auf dazu noch niedrigem Niveau zu führen. Ein Gespräch über etwas anspruchsvollere Themen, ein wirklicher Gedankenaustausch, kann selbst nach jahrelangem Studium am Gymnasium nicht zustande kommen. Für eine solche Verständigung ist Esperanto besonders geeignet, denn es ist logisch aufgebaut, seine Aussprache, Schreibweise und Grammatik sind regelmäßig und wesentlich leichter zu erlernen. Auf die Esperanto-Regeln kann man sich verlassen, denn es gibt keine Ausnahmen.
Nach dem Urteil der Sprachwissenschaftler lernt man Esperanto etwa fünf-bis zehnmal schneller als z.B. Englisch. über diese Vorteile hinaus ist es den nationalen Sprachen an Ausdruckskraft mindestens ebenbürtig. Jeder, der Esperanto lernt, geht einen Schritt auf den anderen zu und kommt seinem Gesprächspartner auf dem halben oder kürzeren Weg entgegen. Niemand wird bevorzugt oder benachteiligt. Das hilft, Vorurteile und nationale Engstirnigkeit abzubauen und Gleichberechtigung zu schaffen. Anders sieht es aus, wenn jemand z.B. Französisch lernt: er geht dann meistens mehrere Schritte auf den französischen Muttersprachler zu, ohne sich dennoch gut verständigen zu können, weil für eine Verständigung in einer fremden Nationalsprache viel mehr Schritte nötig gewesen wären. Dabei wird der Franzose durch den Gebrauch seiner Muttersprache bevorzugt, hervorgehoben, der andere benachteiligt und meistens still schweigend herabgesetzt. Das trägt dazu bei, Vorurteile und Geringschätzung zu nähren und Gleichberechtigung zu untergraben.
Die Europäische Vereinigung bevorzugt einige wenige Nationalsprachen und bevorzugt damit einige Völker und deren Kulturen. Sie verletzt dadurch das Recht jeder Sprachengruppe auf gleichberechtigte Teilhabe an der europäischen Verständigung und verursacht, dass die große Mehrheit der Europäer auf Grund ihrer Mutter sprache benachteiligt wird und dass deren Kulturen verdrängt werden. Der Gebrauch von einigen wenigen Nationalsprachen im europäischen oder internationalen Rahmen ist nicht nur kostspielig, sondern verzerrt auch Kulturaustausch und Informationsfluss zugunsten bestimmter Sprachgemeinschaften, vor allem zugunsten ihrer wirtschaftlichen, politischen und meinungsbestimmenden Eliten. Hinz und Kunz nehmen dieses Sprachproblem schicksalsergeben hin und manchen ist es gewiss recht, weil ihre eigene Muttersprache oder ihre eigenen, teuer erworbenen Fremdsprachenkenntnisse karrierefördernd oder prestigeträchtig sind. Immer mehr Europäer wünschen sich aber Lösungen, die der Gleichberechtigung und der Vielfalt aller europäischen Völker und Kulturen nicht zuwiderlaufen. Viele wollen nicht nur für eine gerechtere Sprachenpolitik eintreten, sondern sogar mit gutem Beispiel voran gehen: statt den utopischen Versuch anzufangen, alle 25 offiziellen nationalen Sprachen Europas zu lernen, lernen Menschen Esperanto - um allen Nationen und Kulturen gerecht zu werden und keine einseitig zu bevorzugen.
Menschen lernen auch Esperanto, weil es als einzigartiges Sprachphänomen im Konzert der Sprachen eine ganz spezifische Rolle spielt und weil es ein interkulturelles Erlebnis sondergleichen ist, Esperanto anzuwenden.


Wie kam es zur Entwicklung des Esperanto?


Seitdem das Latein aufhörte, die internationale Sprache der Gelehrten zu sein, und vor allem seit dem 17. Jahrhundert, haben sich große Denker und Philosophen mit der Frage beschäftigt, ob und wie der Mensch eine Sprache entwickeln könnte, die wesentlich leichter erlernbar wäre als alle Nationalsprachen und die die Verständigung zwischen Menschen verschiedener Muttersprachen erleichtern könnte. Die planmäßig entstandene Sprache Esperanto ist die Antwort auf diese Frage. Sie wurde 1887 als Projekt mit dem Namen "Internationale Sprache des Dr. Esperanto" veröffentlicht. Bald wurde das Pseudonym für die Sprache selbst verwendet. Der richtige Name des Autors: Zamenhof.
In den ersten Jahren gewann die Esperanto-Sprache nur wenige Freunde; aber etwa von 1896 an nahm sie einen Aufschwung, und es gelang ihr, was keinem anderen Projekt vorher oder nachher beschieden war, nämlich in die Praxis einzudringen und sich trotz Kriegen und Verboten zu behaupten und über die ganze Welt auszubreiten. Einen beachtlichen Durchbruch hat Esperanto schon geschafft: Es hat sich zu einer lebenden, ausdrucksstarken Sprache mit zunehmender internationaler Verbreitung entwickelt. Die praktische Anwendung des Esperanto zeigt schon heute,in welchem Maße eine Plansprache der schwerfälligen Vielsprachigkeit oder der Dominanz einer Nationalsprache mit all ihren aufwändigen Folgen und Problemen, wie übersetzung, Informationsverlust usw. überlegen ist. Deshalb hat die UNESCO schon in mehreren Resolutionen die völkerverbindende Rolle des Esperanto hervorgehoben und Studienprogramme für Schulen gefordert. Esperanto ist inzwischen auch eine Sprache der Weltliteratur geworden. Sowohl hervorragende Originalschöpfungen als auch Meisterübersetzungen der bedeutendsten Werke der Weltliteratur zeugen davon. Deshalb hat 1993 der internationale Schriftstellerverband PEN-Club auch Esperanto als eine seiner Literatursprachen aufgenommen und als Kultursprache anerkannt.
Einige der Esperanto-Sprecher sind in den Esperanto-Organisationen tätig, arbeiten für die weitere Verbreitung der Plansprache. Diese Aktiven nennt man Esperantisten. Die größte internationale Esperanto-Vereinigung ist die Universala Esperanto-Asocio (UEA), auf Deutsch: Esperanto-Welt-bund, mit Sitz in Rotterdam. Zu den Aktivitäten der UEA gehört alljährlich die Organisation von Weltkongressen, an denen während einer Woche Tausende von Teilnehmern aus aller Welt zusammenkommen.
Heute gewinnt Esperanto vor allem bei Jugendlichen Freunde, für die besonders die praktischen Möglichkeiten sowie die unkonventionellen und gerechteren Lösungen im Vordergrund stehen.


Woher stammt Esperanto?


Esperanto ist eine neutrale Sprache in dem Sinne, dass sie nicht an ein bestimmtes Land oder an eine Volksgruppe gebunden ist. Sie besteht aber aus dem gleichen Wortmaterial wie die großen Nationalsprachen, die man traditionell als Fremdsprachen lernt. Die so genannten internationalen Wörter sind automatisch auch Esperantowörter, zum Beispiel naturo, profesoro, programo, telefono.


Wie geht es weiter mit Esperanto?


Wo man hinkommt, kann man Esperanto-Sprecher treffen. Dennoch sind es noch zu wenig. Ob die Rolle des Esperanto in der Funktion einer internationalen Sprache noch weiter wachsen wird, wird sicher davon abhängen, wie es der Menschheit gelingt, die Sprachbarrieren zu besiegen und rund um die Welt von Mensch zu Mensch auf Augenhöhe zu kommunizieren, ohne den humanistischen Grundsatz der Gleichberechtigung aller Völker, aller Sprachen und Kulturen aufzugeben, und ohne der Tendenz der aktuellen Weltmächte zur sprachlichen und kulturellen Beherrschung der kleineren Nationen Vorschub zu leisten.
Sich mit Esperanto bereits jetzt zu befassen, fällt aber den meisten Menschen durchaus schwer, weil Esperanto eine neue, unkonventionelle und vor allem politisch neutrale Form der internationalen sprachlichen Verständigung ermöglicht, die die Menschen nicht in Gewinner und Verlierer teilt. Die sachliche, unvoreingenommene Beschäftigung mit Esperanto fällt vor allem denen schwer, die noch glauben, dem Englischen, dem Spanischen, dem Chinesischen oder sonst einer anderen Nationalsprache sei für immer die Rolle einer Weltsprache beschieden. Dass eine wirklich zufrieden stellende Lösung des weltweiten Sprachproblems durch diese Nationalsprachen trotz aller Kolonialpolitik und allem heutigen Aufwand nicht erreicht werden konnte, will man heutzutage noch nicht reflektieren. Genauso wenig will man zurzeit einsehen oder hören, dass nach dem Versagen der vielsprachigen Regelung in den internationalen Beziehungen die neue Tendenz zur Reduzierung auf nur noch eine einzige Nationalsprache dem Gleichheits- bzw. Gleichberechtigungsgrundsatz noch deutlicher zuwiderläuft als je zuvor. Die durch die weltweite Dominanz einiger Sprachen benachteiligten Völker finden sich mit ihrer Diskriminierung und mit der Verdrängung ihrer eigenen Sprache und Kultur noch ab. Sie akzeptieren noch, dass in internationalen Kontakten immer wieder der gleiche Gesprächspartner seine Muttersprache verwenden darf, während immer wieder die gleichen anderen Partner die sprachlich unbeholfenen, radebrechenden Fremden bleiben müssen.
Wir müssen uns eingestehen, zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einer Zeit zu leben, die den Ideen der Gleichberechtigung und der Solidarität sowie einer politisch neutralenWeltsprache nicht förderlich ist. Die Sprache Esperanto steht jedoch bereit und entwickelt sich. Inzwischen hat es sich zu einer lebendigen Sprache mit eigener, internationaler Kultur entwickelt. Die Welt ist heute zwar noch nicht dafür bereit, aber sie entwickelt sich auch - und immer mehr Menschen entdecken schon Esperanto.
Etwaige Chancen der politisch neutralen Plansprache auf eine baldige weltweite Verbreitung hängen letztendlich vom öffentlichen Druck ab, den diese Menschen ausüben. Ein solcher Druck kann sich aber nur in einem politischen Klima entfalten, in dem demokratische, internationale und egalitäre Bestrebungen weitaus kräftiger als derzeit wirksam werden.

Die folgenden Abschnitte bieten Ihnen einen überblick in gedrängter Form. Wenn Sie Esperanto lernen wollen, lesen Sie den Abschnitt "Adressen".

Aussprache und Rechtschreibung

Es gibt nur eine einzige Betonungsregel: Die Betonung der mehrsilbigen Wörter liegt immer auf der vorletzten Silbe, also: politiko, kulturo, tero.
Esperanto hat eine lautgetreue Schreibweise (ein Laut = ein Buchstabe). Stumme Buchstaben gibt es nicht. Jedes Wort wird also gelesen wie es geschrieben, und wird so geschrieben wie es gesprochen wird. Die Selbstlaute (a, e, i, o, u) werden halblang und halboffen ausgesprochen (e wie in "hell", o wie in "offen"). Die Mitlaute werden wie im Deutschen ausgesprochen. Einige Mitlaute weichen von der deutschen Schreibweise ab:

c - in citrono wie z in Zitrone
s - in baso wie ss in Bass
v - in vorto wie w in Wort
z - in rozo wie s in Rose
ĉ - in ĉako wie tsch in Tschako
ŝ - in ŝafo wie sch in Schaf
ĝ - in ĝentlemano wie g in Gentleman
ĵ - in ĵurnalo wie j in Journal
ĥ - in jaĥto wie ch in Jacht


Sprachlehre


Die Regeln kennen keine Ausnahmen.

Alle Substantive (Hauptwörter) enden auf -o:
festo (Fest), mano (Hand)

Alle Adjektive (Eigenschaftswörter) enden auf -a:
festa (festlich), bela (schön)

Alle Adverbien (Umstandswörter) enden auf -e:
feste (festlich), ofte (oft)

Alle Verben (Zeitwörter) enden im Infinitiv (Grundform) auf -i:
festi (feiern), fotografi (fotografieren)

Der bestimmte Artikel in Ein- und Mehrzahl ist immer la (der, die, das):
la mano (die Hand), la bela mano (die schöne Hand)

Der unbestimmte Artikel (ein, eine) wird nicht ausgedrückt:
mano (eine Hand), bela mano (eine schöne Hand)

Die Personalpronomen (persönliche Fürwörter) sind:
mi (ich), vi (du, Sie), li (er), i (sie), i (es - für Sachen und Begriffe), ni (wir), vi (ihr, Sie), ili (sie), si (sich)

Die Possessivbegleiter (besitzanzeigende Begleiter) werden aus den Personalpronomen durch Anhängen der Endung der Adjektive (-a) gebildet: mia (mein), via (dein, Ihr), lia (sein), ia (ihr), ia (sein), nia (unser), via (euer), ilia (ihr), sia (sein, ihr - rückbezüglich)
mia lando (mein Land), via mano (deine Hand)
In der Mehrzahl wird an Substantive und Adjektive ein -j angehängt:
la belaj manoj (die schönen Hände)
[Man spricht -aj wie das ai in Mai und -oj wie das eu in neu]
Nur im Akkusativ (Wenfall) wird an Substantive, Adjektive und Personalpronomen ein -n angehängt:
fotografi la belan manon (die schöne Hand fotografieren)
fotografi la belajn manojn (die schönen Hände fotografieren)
fotografi vin (dich fotografieren)
Das Akkusativ-N ermöglicht im Esperanto eine freiere Wortstellung. Es wird auch zur Bezeichnung der Richtung, des Datums und des Maßes gebraucht.

Genitiv (Wesfall) und Dativ (Wemfall) werden durch Präpositionen (Verhältniswörter) ausgedrückt, der Genitiv durch de (von), der Dativ durch al (zu).

Nach folgendem Muster werden ausnahmslos alle Substantive und Adjektive dekliniert:

Nominativ:
la granda elefanto (der große Elefant),
la grandaj elefantoj (die großen Elefanten)

Genitiv:
de la granda elefanto (des großen Elefanten),
de la grandaj elefantoj

Dativ:
al la granda elefanto (dem großen Elefanten),
al la grandaj elefantoj

Akkusativ:
la grandan elefanton (den großen Elefanten),
la grandajn elefantojn

Die Präpositionen (Verhältniswörter) haben den Nominativ (Werfall) nach sich, z.B.:
apud (neben, bei): apud la lampo (neben der Lampe)
de (von): la romano de Erich Kästner (der Roman von Erich Kästner)
en (in): en la parko (in dem Park)
inter (zwischen): inter la fotoj (zwischen den Fotos)
per (durch, mit, vermittels): per la tramo (mit der Straßenbahn)
sub (unter, unterhalb): sub la tero (unter der Erde)
trans (jenseits): trans la maro (jenseits des Meeres)

Das Verb (Zeitwort) bleibt nach Personen und Zahl unverändert. Es hat folgende Endungen:

-i zur Bildung des Infinitivs (Grundform): lerni (lernen)
-u zur Bildung der Befehls- oder Wunschform: Lernu! (Lerne!)
-as zur Bildung der Gegenwart: mi lernas (ich lerne), vi lernas (du lernst) usw.
-is zur Bildung der Vergangenheit: mi lernis (ich lernte), vi lernis (du lerntest) usw.
-os zur Bildung der Zukunft: mi lernos (ich werde lernen), vi lernos (du wirst lernen) usw.
-us zur Bildung der Bedingungsform: mi lernus (ich würde lernen), vi lernus (du würdest lernen)

Unregelmäßige Verben gibt es nicht.

Bei der Verneinung tritt ne (nicht) vor das zu verneinende Wort:
mi ne lernas (ich lerne nicht)

Fragesätze, die nicht schon mit einem Fragewort beginnen, werden mit u (ob) eingeleitet:
Ĉu vi lernas? (Lernst du?)

Die Steigerung wird gebildet mit pli (mehr) und plej (am meisten):
La elefanto kuras rapide (der Elefant läuft schnell),
la antilopo pli rapide (die Antilope schneller),
la gepardo plej rapide (der Gepard am schnellsten).


Wortbildung


Durch bloßen Austausch der Endungen kann man aus einem Wort weitere bilden:
telefono (Telefon) - telefona (telefonisch) - telefoni (telefonieren)

Durch Vor- und Nachsilben können beliebig viele abgeleitete Wörter regelmäßig gebildet werden, so schwächt z.B. die Nachsilbe -et die Begriffe ab:
strato (Straße), strateto (Gasse)
bela (schön), beleta (hübsch)

Das logische, regelmäßige und voll produktive Wortbildungssystem des Esperanto besitzt über 40 solcher Vor- und Nachsilben, mit denen man Tausende von Wörtern bilden kann, ohne sie besonders lernen zu müssen.
Soweit der Überblick!


Wie kann man Esperanto lernen?


Die Esperanto-Grammatik kennt prinzipiell keine Ausnahmen und kann in wenigen Stunden erlernt werden. Zum Sprechenlernen ist aber ein gutes Lehrbuch oder ein guter Internet-Kurs natürlich vorzuziehen. Auch Esperanto lernt man nicht im Schlaf, aber es ist viel leichter erlernbar als jede andere Sprache.


Vorsicht!


Das Lernen von Esperanto mit seiner klaren Struktur und dem internationalen Wortschatz erleichtert das Erlernen anderer Nationalsprachen in überraschend starkem Maße, z.B. machen Kinder im Französischunterricht schnellere Fortschritte, wenn sie vorher Esperanto gelernt haben. Es zeigte sich, dass Kinder, die während eines Jahres in Esperanto unterrichtet wurden und nachher während drei Jahren in Französisch, besser Französisch können als jene, die während vier Jahren nur Französisch hatten.


Wir kennen als Anfänger mehr als wir vermuten

Uns wird es mit Esperanto leicht gemacht. Zwar scheint Englisch auf den ersten Blick besonders leicht, schließlich ist diese germanische Sprache mit unserer engverwandt. Aber auch wir können die auf Internationalität ausgerichtete Sprache gut verstehen. Viele Internationalismen sind uns bekannt aus Tageszeitung und Gesprächen. Andererseits sind in Esperanto Wortstämme enthalten, die wir Deutschen von Hause aus kennen.
Es ist völlig normal, wenn eine lebende Sprache viele Einflüsse hat, das ist in Deutsch nicht anders als in Esperanto.

Global denken - lokal handeln

Die EU-Politiker haben noch Schwierigkeiten mit dem Gedanken, daß es neben den Nationalsprachen auch eine neutrale Sprache gibt. Natürlich wäre es für die Schüler von Vorteil, wenn sie diese planmäßige Sprache lernen könnten, bevor die fremden Muttersprachen mit all ihren Ecken und Kanten gelernt werden.
Die Politik hatte erst 120 Jahre Zeit, sich mit Esperanto zu befassen. Leider sind Politiker immer noch dabei eigene Interessen zu verteidigen.
Auch heute tauchen gelegentlich noch Vorurteile gegen die erfolgreichste Plansprache auf. Der Erhalt der kulturellen Vielfalt wird welt- und europaweit immer mehr zum Thema. Esperanto bleibt dabei aktuell.
Treffen von Esperanto-Freunden finden auf lokaler, regionaler, nationaler, kontinentaler und weltweiter Ebene statt.
Sachsens und Dresdens Esperanto-Geschichte bietet sicher Historikern viel Wissenswertes. So fand z.B. 1908 der IV. Esperanto-Weltkongreß in Dresden statt und in der Folge gründeten sich hier viele Esperantovereine. Die Sprache wird in Sachsen heute besonders in Großstädten gepflegt.

Beispiel Stammtisch

Der offene "Esperanto-Stammtisch" findet am letzten Freitag des Monats 18:00 in einem Dresdner Lokal statt. Anliegen ist über Gott und die Welt reden, Bekanntschaften schließen, einen schönen Abend verbringen und dabei Esperanto in lockerer Runde hören, üben und pflegen. Keine Frage: Esperanto ist eine Sprache zum Sprechen und macht am meisten Spaß, wenn man es spricht!

Adressen

Allgemeine Infos über Esperanto gibt es unter - www.esperanto.de
über Esperanto in Sachsen unter - www.esperanto-dresden.de
Kostenlose Esperanto-Kurse bieten sich im Internet an: - www.esperanto.de/sprache/kurse/kek
Im Buchhandel ist der kleine Sprachführer "Esperanto Wort für Wort" (Kauderwelsch Band 56) mit Kassette erhältlich.
Der größte Bücherdienst für Esperantoliteratur in Deutschland ist unter folgender Adresse zu erreichen:
- www.esperanto-buchversand.de
Siehe auch: - esperanto.net - esperantoland.de - eo.wikipedia.org - kafejo.de

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