1936

Ab Januar wurde das Gruppenkonto beim Bankhaus Arnhold gelöscht.
Die Leitung der Dresdner Esperanto-Gruppe gab die Informationsschrift "Warum Esperanto? Warum Deutscher Esperanto-Bund?" heraus.
Auf Befehl der Regierung mußten NSDAP Mitglieder den Esperanto-Bund verlassen.
In der Monatszusammenkunft im März sprachen die Teilnehmer über das offizielle Gesetz gegen Esperanto. Es wurde ein Brief verlesen, der vom Leiter des DEB an die offiziellen Stellen gesandt wurde. Zu dem gleichen Thema wurde in der Jahreshauptversammlung diskutiert. Diese Versammlung konnte nur noch von wenigen Mitgliedern besucht werden, da viele den Esperanto-Bund verlassen mußten. Wehlitz rief den Teilnehmern zu : "Wir, die wir noch zusammen kommen können, arbeiten weiter für unser Esperanto, solange man uns läßt".
Pfingsten fand der 25. Deutsche Esperanto-Kongreß in Weimar statt. Der Leiter des DEB, Walther, mußte seinen Posten niederlegen und übergab ihn an Thieme, Dresden.
Am 20. Juni wurde von Himmler die Anordnung erlassen, nach der sich alle Kunstsprachen-Vereinigungen und ihre Gruppen bis zum 15. Juli d.J. aufzulösen haben, sofern sie Zwangsmaßnahmen vermeiden wollen. Das bedeutete, daß nicht nur der DEB, sondern auch die NDEB, KEU und die UEA in Deutschland verboten wurden.
Am 14. Juli trafen sich die Esperantisten von Dresden das letzte Mal, da sich die Esperanto-Gruppe Dresden am 15. Juli 1936 auflöste.