1909 |
Im
Januar wurde in Deuben bei Dresden die Esperanto-Gruppe "Plaŭena Fundo"
(Plaunscher Grund), Leiter P. Liegel gebildet.
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1910 |
Im
Januar bildete sich die Akademische Gruppe als 14. Gruppe des Esperanto
Verbandes Dresden. Gleichfalls wurden eine Arbeiter-Esperanto-Gruppe in
Dresden-Neustadt und im April die 15. Gruppe "Tramvojo" (Gruppe der Straßenbahner)
und "Ruĝa Kruco" (Rotes Kreuz) gebildet.
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Im
Januar wurde in Dresden die "Internacia Medicino" herausgegeben (es erschienen
insgesamt nur zwei Nummern*).
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Auch viele Dresdner
und internationale Firmen, die hier ausstellten, gaben Esperanto-Prospekte
heraus (GE 6/1911 Seite 129-130 und 7 Seite 162). Der Esperanto Verband
beteiligte sich mit einem Informationsstand. Aufsichtspersonal, Post- und
Bankangestellte in der Austellung beherrschten Esperanto. Im August wurde
der 1. Deutsche Akademiker Bundestag des DEB innerhalb dieser Ausstellung
durchgeführt.
Ab Juli wurde "La Esperantisto", das Organ des "Verbandes Deutscher Esperantisten", in Dresden verlegt. Sie erschien bei der Firma J.A. Nobis (Inhaber G. Füllborn), die Schriftleitung verblieb bei Fritz Stephan, Leipzig. Vom 16. bis 18. August fand in Dresden der Internationale Esperanto-Vorkongreß des VII. Welt-Kongresses (Antwerpen) mit 500 Teilnehmern in der "Internationalen Hygiene Ausstellung" statt. Am 17.8. wurde hier die Internationale Liga der Esperanto-Postler (ILDEPO) offiziell gegründet (GE 10/1911 S.202-204). Es bildeten sich die Arbeiter-Esperanto-Gruppen "Centro" (Zentrum), Pieschen und Striesen. Sie schlossen sich danach mit der Arbeiter-Esperanto-Gruppe Dresden-Neustadt zum Ortsverband der Arbeiter-Esperanto-Gruppen zusammen. Dieser schloß sich 1912 dem Deutschen Arbeiter Esperantisten Bund an und wählten eine gemeinsame Leitung. Ab 1911 verwendete die Firma E. Neumann und Co. Dresden, Fabrik für Abzeichen, Dekorationen, Fahnen usw., Esperanto. Sie stellte viele Esperanto-Artikel her, gab Esperantokataloge heraus und korrespondierte mit ihren Auslandspartnern in Esperanto. Einige Arbeiter und Angestellte waren selbst Esperantisten. In Dresden bildete sich die katholische Esperanto-Gruppe "Fideleco" (Treue) Vors. Wenke und Görlitz bildete die Esperanto-Gruppe "Unueco" (Vors. F.W. Nather). |
wurde
als staatlich-öffentliche Einrichtung ein Esperanto-Museum und eine Esperanto-Bibliothek
im Sächsischen Esperanto Institut gegründet.
Der
DEB nahm den "La Esperantisto" als ihr Organ an (Januar - August).
Im
Juni führten die Dresdner Esperantisten eine Festveranstaltung aus Anlaß
des 25jährigen Bestehens der Esperantosprache durch.
Am
1. August vereinigten sich der Esperanto Verlag Müller und Borel (Berlin)
und der Verlag Friedrich Ader (Dresden). Dadurch wurde ab September der
"Germana Esperantisto" in Dresden verlegt, in Berlin verblieb die Redaktion
(Ltr. F.Ellersiek). Nach Verhandlungen mit den Verlagen des "La Esperantisto"
(Der Esperantist) und "Germana Esperanto Gazeto" (Deutsche Esperanto Zeitung)
gingen diese zum Verlag Ader und Borel über. "Germana Esperantisto" erschien
darauf, nach Unterbrechung von einem Jahr, wieder als offizielles Organ
des Deutschen Esperanto Bundes (GEA) 1913.
Der
Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs hatte sich der UEA
als Esperanto-Unternehmen angeschlossen.
wurden
in sieben Dresdener Schulen Kinder in Esperanto unterrichtet.
Dr.
Albert Schramm wurde als Direktor des Buchgewerbe-Museums nach Leipzig
berufen, damit wurde auch das Sächsische Esperanto Institut nach Leipzig
verlegt.
15.
April starb Professor Scheffler (Mitteilung 5/1913).
Im
Oktober weihten die Dresdner Esperantisten ihr neues Esperanto-Heim in
der Pirnaischen Str. 50 ein. In ihm befanden sich die Sekretariate des
Deutschen Esperanto Bundes, der Sächsischen Esperanto Liga und die Gesellschaft
Esperanto. Außerdem waren Räume für Gruppenzusammenkünfte vorhanden.
Hier trafen sich die Gruppen Ost, Zentrum, Süd und die Gruppe der Esperanto-Sängerinnen.
Am
21. November fuhren Dresdner Esperantisten mit dem Luftschiff "Sachsen",
geschmückt mit einer großen Esperantoflagge, über Dresden und die Sächsische
Schweiz.
Nova hejmo en Pirnaische Straße La Revuo (1913) Österreichische Nationalbibliothek
Okazintaĵoj el Dresdeno La Revuo (1913) Österreichische Nationalbibliothek
Durch
den Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde die Esperantobewegung stark zurückgeworfen.
Die Arbeiter-Esperanto-Bewegung wurde verboten.
Der
Deutsche Esperanto Bund stellte seine Kräfte dem Staat zur Verfügung,
indem er eine spezielle Zeitung in Esperanto herausgab, die über die Situation
des Krieges informierte. Außerdem sandte der D.E.B. Pakete mit Lehrbüchern
und Literatur an Kriegsgefangenlager und an die Front. Gleichfalls unterstützte
er die UEA bei der Übermittlung von Briefen Kriegsgefangener.
Der
Abgeordnete Dr. A. Steche (stellv. Vorsitzende des D.E.B.) hielt am 1.
Februar im Sächsischen Landtag eine Rede über die wachsende Bedeutung
des Esperanto und seine Aufgaben in Gegenwart und Zukunft. Diese wurde in der
Diskussion von Anwesenden gut aufgenommen.
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Am 14. April starb Dr. L.L.Zamenhof in Warschau. Die Dresdner Esperantisten führten im Mai eine Gedenkfeier ihm zu Ehren durch. Die gehaltenen Reden wurden als Broschüre herausgegeben.
* Text korrigiert am 18.05.2011 Fehler war: "es erschien nur eine Nummer" S.E.