1905

warb und informierte der Esperantist W.Goethel, Dresden-Plauen, im "Germana Esperantisto" (Deutscher Esperantist) und in Dresdner Tageszeitungen für Esperanto. Im April gründeten daraufhin einige Esperantisten und Interessenten unter Leitung des jungen Händlers Goethel in Dresden eine kleine Gruppe. Diese nannte sich "Libera unuiĝo esperanta" (Freie Vereinigung Esperanto) und traf sich im Restaurant "Sanitas", Amalienstr. 22, hauptsächlich um Esperanto zu lernen. Im Juni übernahm sie den "Germana Esperantisto" als offizielles Organ und nannte sich ab diesem Zeitraum "Esperantista Grupo" Dresden. Goethel unterrichtete nach der Berlitz-Methode. Im Oktober nahm die Gruppe den Namen "Esperantista Unuiĝo Progreso" (Esperantistische Vereinigung Fortschritt) an. Dieser Gruppe trat Marie Hankel bei. Die Gruppe löste sich jedoch nach ca. einem Jahr wegen zu geringem Erfolgs auf.
Die "Dresdner Neueste Nachrichten" berichtete über den I. Esperanto-Weltkongreß, der in Boulogne-sur-Mer stattfand. 

1906

hielt Dr. Schramm in Dresden einige Esperanto-Vorträge. Daraufhin wurde unter Leitung
Dr. Schramms im Oktober die Gesellschaft Esperanto Dresden (Societo Esperanto Dresden) gegründet. Diese schloß sich der Deutschen Esperantisten Gesellschaft (Germana Esperantista Societo) an, welche auf dem 1. Deutschen Esperantistenkongreß in Braunschweig (19. - 20.5.1906) gegründet wurde.
In Meißen bildete sich eine Esperanto-Gruppe unter Leitung von Postassistent Wilhelm Mäge, er leitete auch die Esperanto-Sprachkurse.

1907
gazeto1907

bildeten sich Esperanto-Gruppen, im März in Görlitz (Präsident F. Maily) und im April in Niederlößnitz (L. Elb).
Die Deutsche Esperantisten Gesellschaft lud den 2. Deutschen Esperanto-Kongreß nach Dresden ein. Dieser fand vom 8. - 12. Mai unter Teilnahme von ca. 300 Esperantisten statt. Aus diesem Anlaß wurde eine Esperanto-Festzeitschrift von 24 Seiten herausgegeben. Während der Dauer des Kongresses fand eine vielbesuchte Esperanto-Ausstellung im Landhaus statt. Die Presse berichtete umfassend über diesen Kongreß, zu dem auch alle Behörden und Organisationen Sachsens Vertreter entsandten. Durch den Erfolg angespornt, lud die Leitung der Esperanto-Gruppe Dresden den IV. Internationalen Esperanto-Kongreß 1908 nach Dresden ein, gleichzeitig hatten auch die Esperanto-Gruppen ihre Bereitschaft erklärt. Die Esperantisten von Deutschland entschieden sich für Dresden. Nach sorgfältiger Prüfung nahm das Organisationskomitee in Paris den Vorschlag an.
Im November fand die erste vorbereitende Sitzung der Esperanto-Gesellschaft Dresden statt. Auf ihr wurde ein Kongreßkomitee gebildet, welches aus den Esperantisten Dr. Mybs (Altona), Dr. Schramm, Marie Hankel und Ass. H. Arnhold, Dresden bestand.

Im Oktober bildete sich in Pirna unter dem Vorsitzenden G. Schmidt eine Esperanto-Gruppe.

Dieses Komitee beschloß, erstmalig eine Theateraufführung von Berufsschauspielern durchführen zu lassen. Man gewann dafür Emanuel Reicher vom Lessing-Theater Berlin, der die Schauspieler Hedwig Reicher, Bruno Decarli, Kurt Stark, Oskar Fuchs aussuchte und das Theaterstück "Iphigenie in Tauris" von Goethe vorschlug. Dr. L. Zamenhof übersetzte das Werk in Esperanto.
Man bat einige Repräsentanten des öffentlichen Lebens von Dresden ein "Ehrenkomitee" zu bilden. Der König von Sachsen, Friedrich August, übernahm die Schirmherrschaft für den Kongreß.
Im November wurde die Damengesellschaft Esperanto (Virina-Societo-Esperanto), Vorsitzende A. Huhle und im Dezember die Esperanto-Gruppe im "Esperanto-Dorf" Weißer Hirsch unter Leitung von Helbig gegründet. Den Namen "Esperanto-Dorf" Weißer Hirsch verlieh man in Vorbereitung des IV. Weltkongresses, da sich hier die meisten Quartiere für die Teilnehmer befanden.
Es wurden Esperanto-Kurse für Lehrer, für das Rote Kreuz, für Blinde und für Polizisten durchgeführt.